Zur aktuellen Situation von Jugendlichen, haben wir die Stadt Pforzheim um Antworten gebeten:

Wie hoch ist der Anteil von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren an der Gesamtbevölkerung in Pforzheim? Wie hoch ist der Anteil von Jugendlichen mit Migrationshintergrund?

Bei der Beantwortung dieser Frage ist anzumerken, dass wir uns hier hier auf die aktuelle Veröffentlichung der Kommunalen Statistikstelle (Pforzheimer Bevölkerung 2012) beziehen. Der gefragte Unterscheidungsmerkmal: zwischen 12 und 18, kann anhand dieser Statistik nicht dargestellt werden. Ebenso unterscheidet diese Statistik lediglich zwischen Deutschen und Ausländern.

Das heißt, die Zahlen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund können ebenso anhand dieser aktuellen Statistik nicht dargestellt werden. Dazu gibt es Statistiken aus dem Jahr 2009 und diese führen wir ebenfalls auf. Es ist dabei davon auszugehen, dass diese Zahlen durch Zuzug inzwischen höher sind.

Am 31.12.2009 lebten in Pforzheim im Alter von:

10 bis unter 16 Jahre 7065 Personen – davon 4385 mit Migrationshintergrund und 1739 mit ausländischem Pass
16 bis unter 18 Jahre 2470 Personen – davon 1465 mit Migrationshintergrund und 582 mit ausländischem Pass

Am 31.12.2013 lebten in Pforzheim im Alter von:

10 bis unter 16 Jahre 7018 Personen – davon 1421 mit ausländischem Pass
16 bis unter 18 Jahre 2443 Personen – davon 643 mit ausländischem Pass

Wie hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit?

Die Arbeitslosenquote beträgt im Oktober 2013 bei Jugendlichen 9,9 Prozent. Hierbei wurden beide Rechtskreise betrachtet, sowohl SGB III (Arbeitslosenversicherung), als auch der Rechtskreis SGB II (Grundsicherung). Unter Jugendarbeitslosigkeit sind alle Jugendlichen ab dem 15. Lebensjahr bis unter 25 jährige Personen aufgeführt. In absoluten Zahlen beläuft sich die Jugendarbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen auf 467 Personen. Die Grundsicherung (SGB II) betreut 312 Personen, die Arbeitslosenversicherung (SGB III) betreut die restlichen 155 Personen.

Wie viele Jugendlichen haben/bekommen keinen Ausbildungsplatz?

Die Ausbildungsmarktstatistik wird immer für ein Ausbildungsjahr betrachtet (01.10. bis 30.09. des Folgejahres). Nimmt man das Ausbildungsjahr 2013 (hierzu im speziellen die Statistikabfrage zum 30.09.2013) gab es in beiden Rechtskreisen (SGB II Grundsicherung und SGB III Arbeitslosenversicherung) maximal 355 Bewerber die weder in Ausbildung eingemündet sind noch eine Alternative gefunden haben. Leider können wir keine aktuelle Auswertung der tatsächlich noch Ausbildungsplatzsuchenden Jugendlichen mitteilen, da unter den 355 Jugendlichen mitunter auch Bewerber aufgeführt sind die aus diversen Gründen kein Interesse mehr am Abschluss einer Ausbildung haben und im ersten Schritt anderweitige Ziele verfolgen. Außerdem gibt es Jugendliche die eigenständig nach Ausbildungsstellen suchen, die aber weder durch die Arbeitslosenversicherung noch durch die Grundsicherung erfasst werden.

Wo liegen die dringlichsten Probleme im Allgemeinen?

Handlungsbedarf im Bereich Jugendliche besteht insbesondere bei Jugendlichen, die erst in den letzten Jahren zugewandert sind, bei der Sprach- und Kulturvermittlung, damit sie die Chance auf einen Schulabschluss und auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben haben. Zudem ist bei der Berufswahl bzw. der Wahl des Ausbildungsplatzes und bei der Begleitung von Jugendlichen in Ausbildung Handlungsbedarf, um zunächst eine passgenaue Ausbildung zu finden und dann dafür zu sorgen, dass diese auch abgeschlossen wird.

Für Mädchen und junge Frauen sollte es zusätzliche Angebote geben, die zu einer selbstbewussten und eigenständigen Lebensführung ermutigen. Für heranwachsende junge Männer sind Angebote im Bereich der Konfliktbewältigung sinnvoll.

Quelle: Stadt Pforzheim, Amt für Öffentlichkeitsarbeit
Bericht zur sozialen Lage in Pforzheim der Stadtverwaltung (2012)